Graun: Adriano in Siria

Friedrich der Große machte keine halben Sachen. Als er 1744 eine neue Ballettkompanie für sein Opernhaus engagierte, kaperte er sich die begehrteste Startänzerin des Tages: Barbara Campanini. Nach ihren Beinen war bald ganz Berlin verrückt. Ihren wohl berühmtesten Auftritt hatte »La Barberina« 1746 in Carl Heinrich Grauns Oper »Adriano in Siria«, die 2024 im Schlosstheater ihre erste moderne Wiederaufführung erlebt.

Das Private ist politisch und das Politische privat in dieser Oper um den römischen Kaiser Hadrian, der als Eroberer in Syrien einzieht. Die Tochter des besiegten Königs hat er als Geisel genommen – und sich in sie verliebt. Sie aber hat schon einen Bräutigam. Verzweifelt kämpft das junge Paar um seine Liebe: bedrängt vom neuen Herrscher, der  sie trennen, und vom alten König, der sie zum Werkzeug seiner Rachepläne machen will. – Mit ihrer  ganzen Könnerschaft und Erfahrung stellen sich Dorothee Oberlinger, ihr Ensemble 1700 und eine Riege virtuoser Gesangssolist:innen der Herausforderung, Grauns Meisterwerk in all seinen musikalischen Finessen wiederzubeleben. Und durch die Inzenierung Deda Cristina Colonnas, die Syrien auch aus heutiger Perspektive in den Blick nimmt, tanzt die berühmte Barberina in moderner Gestalt.

Mitwirkende

Valer Sabadus Adriano
Roberta Mameli Emirena
Bruno de Sá Farnaspe
David Tricou Osroa
Keri Fuge Sabina
Federico Fiorio Aquilio
Studierende der Schola Cantorum Basiliensis
Choristen/Statisterie

Es tanzt
Noah Hellwig Barberina

ENSEMBLE 1700

Dorothee Oberlinger Musikalische Leitung
Deda Cristina Colonna Regie & Choreografie
Domenico Franchi Ausstattung
Stefano Mazzanti Lichtdesign
Olga Watts Musikalische Assistenz