Ein Brückenschlag vom Barock ins 20. Jahrhundert - gefeiert in der Düsseldorfer Tonhalle. Die Rheinische Post meldete: "(...) Ein Orchesterstück von Giorgio Mainerio, dem italienischen Renaissance-Meister, an dem auch Angelo Branduardi seine Freude hatte, gab eine spektakulär mystische Einleitung, eine Vivaldi-Sinfonia sprudelte vor Lebenslust – und das fabulöse „La Notte“-Concerto zeigte, warum Oberlinger auf den Konzertpodien so geliebt wird: weil sie atemberaubende Artistik mit sprühender Musikalität verbindet. Wenn sie durch Vivaldi-Koloraturen amselt, lercht, spechtet und schnäbelt, kann sie vor Musizierfreude fast nicht an sich halten. Diesmal war sie mit einer vergleichsweise kleinen Holzwarensammlung gekommen, die sie in allen Lagen wundervoll nutzte. (...) Übrigens sind Oberlinger und ihr Team mitnichten auf Barock spezialisiert, obgleich sie in all den Vivaldis, Geminianis oder Corellis blind ein und aus gehen. Oberlinger spielte die heimtückisch beatmeten „Gesti“ von Luciano Berio, ihr Cembalokollege Alexander Puliaev nähte die Patterns in György Ligetis erregtstatischem „Continuum“ gleichsam mit der Maschine zusammen, und der kleine Ausflug zu Terry Rileys Kultstück „In C“, einer ikonischen Frühgeburt der Minimal Music, hatte etwas von Happening, an dem sich die Musiker mit dem filigranen, aber klangprächtigen Fuhrpark des Barockorchesters zwanglos beteiligten."
Giorgio Mainerio
Schiarazula Marazula & La Lavandara Gagliarda (5´)
Antonio Vivaldi
Sinfonia zu La Senna Festeggiante (8´)
Luciano Berio:
Gesti (5’)
Antonio Vivaldi:
Concerto La Notte (10’)
Francesco Geminiani (1687 - 1762):
Concerto Grosso La Follia (nach Corelli op.5) (11’)
György Ligeti:
Continuum für Cembalo
Terry Riley:
In c (Exerpt)
Antonio Vivaldi:
Concerto C-dur RV443 für Flautino, Streicher & B.c.
Allegro non molto / Largo / Allegro molto (10’)
(mit einer Kadenz von Georg Pisendel)
Dorothee Oberlinger, Blockflöte & Leitung
Ensemble 1700
Jonas Zschenderlein, V1
Svetlana Ramazanova, V1
Christian Voß, V1
Anna Dmitrieva V2
Emily Deans, V2
Katja Grüttner, V2
Gabrielle Kancachian, Va
Yoko Tanaka – Zschenderlein, Va
Vladimir Waltham, Cello
Axel Wolf, Laute
Raivis Misjuns, Kontrabass
Alexander Puliaev, Cembalo