Komische Opern waren der Hype im amüsierwilligen Europa um 1750 – besonders die venezianischen Kreationen mit den witzigen Libretti Carlo Goldonis. Friedrich II. war also ganz up to date, als er Giuseppe Scarlattis Erfolgsstück »I portentosi effetti della Madre Natura« erst nach Berlin holte und dann ins damals nagelneue Schlosstheater: Wo es gut 250 Jahre später seine Wiederauferstehung feiert!
Aus totaler Isolation stolpert Celidoro plötzlich in die Freiheit. Alles ist ihm neu: Die Welt, die Menschen, die verwirrende Gegenwart der Frauen, und ständig kollidieren seine Naturinstinkte mit rätselhaften Regeln. Wie er durchs Dickicht der Macht- und Liebesspiele seinen Platz in der Gesellschaft findet, führt diese leichtfüßige Opera Buffa aufs Amüsanteste vor. Giuseppe Scarlatti brilliert mit komödiantischem Esprit, melodischem Schmelz, Koloraturgeglitzer und lebhaften Ensembleszenen. Bei Dorothee Oberlinger und ihrem Ensemble 1700, für den Potsdamer »Polifemo« 2021 mit einem OPUS Klassik geehrt, liegt sein Prachtstück in den besten Händen. Die Inszenierung ist das Opernregiedebüt des preisgekrönten französischen Filmemachers Emmanuel Mouret, der die Geschichte kühn in die Gegenwart katapultiert.
Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Spieldauer: ca. 3,5 Stunden inklusive einer Pause.
Eine Produktion der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci in Kooperation mit Musica Bayreuth.
Besetzung:
Giuseppe Scarlatti (1718–1777)
I portentosi effetti d ella Madre Natura
Dramma gioco so per musica
after a libretto by/ nach einem Librettovon Carlo Goldoni (1707–1793)
First performed in Venice/ Uraufführung inVenedig 1752
Celidoro Rupert Charlesworth, soprano
Ruggiero Filippo Mineccia, alto
Lisaura Roberta Mameli, soprano
Cetronella Benedetta Mazzucato, mezzosoprano
Ruspolina Maria Ladurner, soprano
Poponcino Niccolò Porcedda, baritone
Dorina Dana Marbach, soprano
Calimone João Fernandes, bass
Dorothee Oberlinger direction
ENSEMBLE 1700
Evgeni Sviridov (concertmaster), Katja Grüttner, Monika Toth, violin I
Giovanni dalla Vecchia (principal), Anna Dmitrieva, Christian Voß, violin II
Gabrielle Kancachian (principal), Clelia Gozzo, viola
Vladimir Waltham, cello | Marco lo Cicero, double-bass
Shai Kribus, oboe I & flauto dolce
Roberto de Franceschi, oboe II & transverse flute
Makiko Kurabayashi, bassoon
Fabio Forgiarini, French horn I | DanieleBolzonella, French horn II
Martin Weichselbaumer, trumpet I | Raphael Pouget, trumpet II
Sergio Ciomei, harpsichord | Axel Wolf, lute
Peter A. Bauer, timpani & percussion | Maximilian Ehrhardt, harp